Kundenauftrag:
Beratung, Konzeption und komplette textliche Überarbeitung der alten VBG-Leitfäden für die Online-Adaption.
VBG-Prävention
Ausschnitt aus 60 Seiten Präventionskonzept
„Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, muss sich später viel Zeit für seine Krankheiten nehmen.“
(Sebastian Kneipp, 1821-1897, deutscher Naturheilkundler)
(VORWORT)
WIR DENKEN VORSORGLICH WEITER
…beratend, begleitend, schützend, helfend.
Stillstand bedeutet Rückschritt. Oder anders gesagt: Was wir heute säen, wird morgen geerntet. Vorzudenken ermöglicht, neue Wege zu gehen. Auch mal quer und ungewöhnlich. Denn nur ein flexibler Geist ist in der Lage, sich auf die rasanten Veränderungen in der Arbeitswelt einzustellen. Und eine Voraussetzung, wenn wir unseren Status als kompetenter „Sicherheits-Berater“ halten wollen.
Während der Welttag für Arbeitsschutz und Gesundheit 2015 den Arbeitsplatz als wichtigsten Ort für Präventionsmaßnahmen beleuchtet, setzt sich die Internationale Vereinigung für Soziale Sicherheit IVSS dafür ein, eine allgemeine Wissensbasis aufzubauen: für eine globale Präventionskultur, in der es um das verbesserte Wohlbefinden aller Menschen geht.
Gesundheitliche Prävention ist also einerseits die gesundheitsfördernde Veränderung des Lebensumfelds und damit eine zentrale Aufgabe der Gesellschaft insgesamt. Sie ist andererseits vom Verhalten jedes Einzelnen und damit von Bildung und gesellschaftlichen Leitbildern abhängig.
Warum ist Prävention gerade heute so wichtig? Veränderte betriebliche Bedingungen im internationalen Wettbewerb, älter werdende Belegschaften und eine Zunahme chronischer Erkrankungen, sowie psychischer Beanspruchung steigern die Bedeutung für Prävention und Gesundheitsförderung in der Gesellschaft. Oberstes Ziel ist der Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit. Dazu tragen nicht nur ein systematischer Gesundheitsschutz in den Betrieben, sondern auch Maßnahmen zur Wiedereingliederung Langzeitkranker und die Bereitstellung alternsgerechter Arbeitsplätze bei. Gesunde Mitarbeiter sind zur ökonomischen Stabilisierung der Volkswirtschaft erforderlich, aber auch Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg eines jeden Unternehmens.
Die Verantwortung liegt in unseren Händen. Schärfen wir unser Bewusstsein: Werden wir uns darüber im Klaren, wie wertvoll und gleichzeitig anfällig unsere (Arbeits-)Kraft ist. Und wie alles und alle miteinander zusammen hängen…
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AUSGANGSSITUATION
„Die beste Investition ist die in sich selbst, sie bringt die meisten Zinsen.“
(Benjamin Franklin, 1706-1790, US-Politiker, Schriftsteller, Philosoph)
KENNEN SIE JEMANDEN, DER WIRKLICH GESUND IST?!
„Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens – und ein menschliches Grundrecht.“
(Definition Weltgesundheitsorganisation WHO)
DEFINITION VON GESUNDHEIT IM KOMMUNIKATIONSZEITALTER
Während das frühere Denken den gesunden Menschen nur als funktionierendes Räderwerk begriff, erkennen wir jetzt, dass Gesundheit ein komplexes Beziehungsnetz sozialer, kultureller, genetischer und psychischer Faktoren ist. Insbesondere Liebe und Freundschaft bestimmen unser Wohlbefinden. Liebe kann sogar verkalkte Herzkranzgefäße befreien, wogegen uns soziale Isolation, mangelndes Selbstwertgefühl und insbesondere eine unbefriedigende Arbeit in die Krankheit treiben können. Eine harmonische Kooperation in einem Team, in das jeder seine individuellen Stärken einbringen kann, stärkt sowohl das Lebensgefühl des einzelnen Arbeitnehmers als auch die Effizienz seines Unternehmens. Daher zeichnen sich moderne Betriebe durch Experimentierfreude, Konfliktfähigkeit, ein intaktes „Wir“-Gefühl, Sinnvermittlung und eine offene Kommunikation aus.
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NEUE WERTE
Ein Drittel unseres Lebens verschlafen wir, ein Gutteil der restlichen Zeit verbringen wir üblicherweise am Arbeitsplatz. Schon deshalb muss Arbeit mehr wert sein, als die finanzielle Entlohnung dafür: Als eine wesentliche Quelle für Gesundheit und Wohlbefinden erfüllt sie auch wichtige soziale Funktionen. Umgekehrt bedeutet das: Wo Arbeit nicht im Einklang mit unseren Bedürfnissen steht, kann sie uns krankmachen, wenn wir körperlich oder geistig überfordert sind.
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MEHR WERTSCHÄTZUNG FÜR BEST-AGER!
Je älter wir sind, desto mehr Erfahrung, Kompetenz und mitunter auch Gelassenheit bringen wir mit: ins Leben und an den Arbeitsplatz. Wichtige Attribute für Unternehmen mit Qualitätsanspruch. Umso irritierender, dass Best-Ager in unserer jugendfixierten Gesellschaft häufig noch immer stigmatisiert und benachteiligt werden. Dabei werden wir alle älter! Eine moderne Präventionskultur mit alternsgerechten Beschäftigungsformen kann sich das nicht länger leisten. Wir brauchen dringend einen Wertewandel.
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Operative Umsetzung
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen – und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879-1955, deutscher Physiker und Nobelpreisträger)
DER WICHTIGSTE SCHRITT IST DER ERSTE
Wären Forscher wie Albert Einstein mit dem Ist-Zustand zufrieden gewesen, würde es bis heute keine bahnbrechende Entwicklung geben.
Anders gesagt: Wenn wir als VBG gesellschaftspolitisch etwas bewegen wollen, müssen wir unsere Erkenntnisse auch umsetzen. Für das Präventionskonzept haben wir 7 Schwerpunktthemen definiert, in denen sich vorrangig etwas bewegen soll. Die Neuausrichtung und Weiterentwicklung orientiert sich am wissenschaftlichen Kenntnisstand, den sozialpolitischen Diskussionen und den Bedürfnissen unserer Kunden.
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GESUNDHEITSFÖRDERLICHES FÜHRUNGSVERHALTEN
Nicht jeder ist zum Chef geboren, und manche Leitungskraft sollte besser von der Poleposition auf einen der hinteren Ränge zurücktreten: Zumindest, wenn wir gesund denken. Denn Forscher bestätigen einen Zusammenhang zwischen Führungsverhalten und Gesundheit.
Führungskräfte haben einen erheblichen Einfluss auf Organisationsstrukturen, betriebliche Rahmenbedingungen und das Betriebsklima. Als Verantwortliche für Arbeitssicherheit und Gesundheit der Beschäftigten schaffen sie die Voraussetzungen für sichere und gesunde Arbeitsplätze.
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PRÄVENTION VON MUSKEL-SKELETT-ERKRANKUNGEN
Unsere Sprache verrät uns buchstäblich: Wenn uns Probleme „im Nacken sitzen“, wir „niedergedrückt sind“ oder uns jemand „in den Rücken fällt“, wirkt sich das schnell körperlich aus.
Rückenprobleme gelten als Volkskrankheit Nummer 1. Fast ein Viertel aller Ausfalltage geht auf die Gruppe der Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) mit komplexen Beschwerden des Bewegungsapparates zurück, die unbehandelt leicht chronisch werden können. Für Unternehmen ein hoher Kostenfaktor.
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Präventionskultur
Präventionskultur fängt im Kopf an: Sie ist das Zusammenspiel geteilter Werte, Normen, Denkhaltungen und Methoden über gesundes sicheres Arbeiten im Unternehmen. Sie stellt die typischen, oft ungeschriebenen Werte und Regeln in Frage, um sich weiterzuentwickeln: zu einem inner- und außerbetrieblich gesünderen Miteinander.
WEITERMACHEN: DIE ZUKUNFT BEGINNT JETZT!
1. GANZHEITLICHE PRÄVENTION
Das wichtigste strategische Ziel unseres „Präventionskonzepts Arbeit und Gesundheit“! Ganzheitliche Prävention geht über den Tellerrand hinaus. Weil sie den Menschen und seinen Wirkungsraum in seiner Gesamtheit betrachtet. Sie ist der Schlüssel für Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter in jedem Alter.
Der Blick nach vorn Wir stehen gut da: Als größte gesetzliche Unfallversicherung in Deutschland versichert die VBG mehr als 1 Million Kunden in über 100 Branchen. Kein Grund, sich darauf auszuruhen: Durch den Wandel an Belastungen in der Berufswelt wird das Thema Arbeit und Gesundheit künftig weiter an Relevanz gewinnen.
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Ohne Aufgaben wäre das Leben langweilig Wir werden die Entwicklungen kontinuierlich beobachten und analysieren: unter Einbeziehung neuester Forschungsergebnisse, sozialpolitischer Entwicklungen sowie dem Bedarf unserer Mitgliedsunternehmen.
Um das erweiterte Arbeitsschutzmodell in der Praxis mit Leben zu füllen, brauchen wir die Beteiligung aller, auch Ihre. Im Sinne und zum Nutzen unserer Mitglieder.
Wir wünschen allen Akteuren viel Erfolg bei der Umsetzung!